Freitag, 11. Februar 2011

Demokratie ist nicht die Antwort auf den Ruf nach Gerechtigkeit

Demokratie ist nicht die Antwort auf den Ruf nach Gerechtigkeit,schrieb Rudolf Taschner dieser Tage in der Tageszeitung Die Presse.
(http://diepresse.com/home/meinung/quergeschrieben/rudolftaschner/632675/Demokratie-ist-nicht-die-Antwort-auf-den-Ruf-nach-Gerechtigkeit?from=suche.intern.portal)

Die Revolution in Ägypten rüttelt auch uns Europäer auf und zwingt uns unser Verständnis von Demokratie, Selbstbestimmtheit und Freiheit zu überprüfen.

Vielleicht ist Demokratie tatsächlich nicht die Antwort an sich, aber sehr wohl die richtige Fragestellung, die uns zu jenen notwendigen Überlegungen veranlassen könnte, die uns zur Einsicht bringen, was tatsächlich unsere eigene demokratische bürgerliche Verantwortung ist. Denn Gerechtigkeit geht uns alle etwas an und wir sind alle an ihr beteiligt durch das was wir sagen, was wir denken, was wir tun ebenso, wie durch das was wir nicht sagen, nicht denken und eben nicht tun. So versteht sich der Ruf nach „Demokratie“ weniger als ein politisches Verfahren, das auf nachvollziehbare und gewaltfreie Weise unter Beteiligung des Volkes, eine Bestätigung oder einen Wechsel der Machtverhältnisse durchzuführen in der Lage ist und Demokratie versteht sich auch nicht als Wert an sich, wie Sie richtig sagen, sondern eben als das Recht und auch als die Notwendigkeit der Entwicklung einer vernünftigen Mitbestimmung und Selbstbestimmung der Bürger und Völker.

Schon die Tatsache, dass politische Geschehnisse immer nur als Machtverhältnisse und nicht als Entwicklungschancen angesehen werden, zeigt eben den Mangel an (Herzens-) Bildung, den all jene aufweisen, die der derzeitigen politischen Klasse die Macht (und den Machtmissbrauch) ermöglichen. Diesen Umstand hat bereits Friedrich Schiller erkannt, er sprach davon, dass das Bürgertum erst zu einer halben Aufklärung herangereift sei und es schwer sein würde eine ganze Aufklärung zu erlangen, solange Herzensbildung als unwichtig und bestenfalls künstlerische Schnörkel angesehen würde, wohingegen Rationalität, taktische Kälte und Verstandesschärfe als brillante politische Werkzeuge gehuldigt werden und Staatsposten in machtstrategischer Hierarchie vorselektiert werden durch das Parteiensystem: Rücksichtslose taktische Strategen (Herrscher und Despoten) stehen allemal höher im Rang als vernünftige (im Sinne des kategorischen Imperatives) und rücksichtsvolle Humanisten, die die Würde und die Freiheit, die Selbst- und Eigenverantwortung ihrer Mitmenschen achten und auch fördern.

Wir müssen mit aller Klarheit die Verteilung der aktiven männlichen und passiven weiblichen Kräfte erkennen: Männlicher machtorientierter Durchsetzungs- und Unterwerfungstaktik der einen Hälfte der Menschheit steht weibliche rücksichtsvolle und teamorientierte Fürsorge sowie die Individualität fördernde und unterstützende Kraft der anderen Hälfte der Menschheit gegenüber, wobei die Kräfte sich nicht notwendiger Weise geschlechtsspezifisch ausdrücken müssen. Denn es gibt unter den Frauen ebenso rücksichtslose Herrinnen wie es unter den Männern fürsorgliche Väter und Brüder gibt. Es liegt aber wohl dennoch in der Natur der Sache, dass über jahrtausende die männliche Hälfte der Menschheit so hartnäckig den Machtanspruch zu bewahren wusste. Die EU-Gender-Politik versucht nun Weiblichkeit gleich ganz zu verdrängen und eine einheitliche menschliche Geschlechtsreife zu schaffen und diese vollkommen im männlichen Dominanzbild wettbewerbsorientierter Machtstrategie zu vereinnahmen. Was so viel heißt, als dass sich eben auch Frauen im Faustrecht des Stärkeren (Wehrdienst, Verdrängungswettbewerb und das Erlangen von Spitzenpositionen) bewehren müssen und weibliche Eigenschaften der Geduld, der Hingabe, der Teamorientierung, der Gemeinschaftspflege, der Förderung, der Nachsicht und Gnade zweitrangig bleiben und verdrängt werden! So führt dieser Irrweg auch nicht in den notwendigen Ausgleich und die damit verbundene Harmonisierung der männlichen und weiblichen Kräfte; er führt auch nicht in die Gerechtigkeit sondern lediglich in die Dekadenz einer eingebildeten und einseitigen veralterten Weltsicht die dem rücksichtslosen Despoten den Vorteil einräumt und die jenen die rücksichtsvoll sind, gerecht teilen und das Wohl aller im Auge behalten jeden Führungsanspruch verweigern; denn Führung wird ja nur als knallharter Machtanspruch und taktische Machtstrategie verstanden und eben nicht als eine mit Fingerspitzengefühl begabte Menschenführung, die durch Vernunft (im Sinne des kategorischen Imperatives) und Gerechtigkeit ein Ideal vorbildhaft entwickelt, das das Wohlergehen aller zum Ziele hat.

Ja, in dem Ruf nach „Demokratie“ ist der Ruf nach Gerechtigkeit hörbar, aber eben nicht als Machtanspruch sondern als Aufforderung Macht loszulassen zugunsten eines natürlichen Ausgleiches der Kräfte! Und dafür ist mehr Rechtschaffenheit und Freiraum und mehr Freiheit nötig und weniger Vorschrift, weniger bürokratischer Zwang und Kontrolle. Die EU betreibt einen Abbau ziviler Bürgerrechte überflutetet aber die Menschen mit einer Lawine neuer Verordnungen, bürokratischer zwänge und Vorschriften und einem System der totalen (totalitären?) Kontrolle. Das ist nicht gut!

Weder gute Regenten noch gute bürgerliche Demokraten brauchen in Wahrheit solch eine „egoistische einseitige Machtstrategie“! Macht als egoistische Strategie ist hinderlich und unwürdig für das 21 Jahrhundert, sie sollte zugunsten der Vernunft im Sinne des Wohles des Einzelnen und der gesamten Gemeinschaft verabschiedet werden. Verzicht auf Machtstrategie und übertriebene Kontrolle könnte tatsächlich den Beginn einer ganzen Aufklärung einleiten. Was wir brauchen ist die natürliche Autorität, die aus der Wahrheit, der Charakterstärke und der Güte menschlicher Einsicht genährt wird! Diese natürliche Autorität als Ausdruck notwendiger menschlicher Authentizität und verantwortungsbewusster Integrität muss als Charakterstärke diskutiert, entwickelt und angestrebt werden, im Bürgertum ebenso wie unter den politischen Volksvertretern. Machtverzicht sollte als die neue Tugend der modernen Zeit gekürt werden --- Mubaraks freiwilliger und geordneter Rücktritt könnte ebenso ein Zeichen der notwendigen Einsicht sein, wie der Verzicht der EU-Politiker ihre eigene Machtstrategie als „alternativlos“ auszurufen und volksnahe (weibliche) Werte unter die Knute ihres altertümlichen gewaltbereiten und alles kontrollieren wollenden Phallussymbols zu zwingen.

Demokratie ist somit der Ruf nach Gerechtigkeit und Harmonisierung männlicher und weiblicher Kräfte sowohl in uns als auch in unserer Mitwelt. Es liegt an uns selbst, die leise Stimme des Machtverzichtes auch in uns selbst zu erhören, zugunsten unserer wahren menschlichen Größe, die mit Selbstbewusstsein und Eigenverantwortung die Weltenbühne betritt. Aber wohlgemerkt, nur freiwilliger Machtverzicht wird vom Universum belohnt und sollte nicht mit beschämender Taktik der Unterwürfigkeit und Kriecherei verwechselt werden. Gelingt es, dann zeigt sich im Verzicht auf Macht und Kontrollzwang die wahre Kraft und Größe des Menschen und dann hat die Würde vielleicht erstmals eine tatsächliche Chance sich als humanistische Kraft des Friedens zu erheben, sich im Mitgefühl zu zeigen und Demokratie, als selbstbestimmter Lebensstil einer Gemeinschaft, die die Freiheit der Individualität innerhalb seiner naturgegeben Grenzen der Eigenverantwortung schützt und respektiert, kann gelingen.


Das ganze Konstrukt EU ist unsinnig, da es auf einer falschen Ideologie des Macht- und Kontrollwahns beruht und wir laufen Gefahr in 20 Jahren schlechter dazustehen als die Menschen heute in Ägypten nach 30 jähriger Diktatur des Systems Mubarak. Aber sie haben immerhin noch ein Militär in dem ihre eigenen Brüder und Söhne Dienst versehen und somit die Sorgen der Demonstranten verstehen. Nach 20 Jahren EU-Diktatur werden wir in Europa dieses nicht vorfinden, denn sowohl EUROPOL als die EU-Battlegroups bevorzugen es "Södner" aus fernen Ländern in Krisenregionen zu schicken, denn sie haben keinen Bezug zu den Menschen dort und daher viel weniger inneren Gewissenswiderstand um gegen unschuldige Bürger, die bloß ihre Rechte einfordern mit Gewalt vorzugehen. Außerdem werden es die Ärmsten der Armen sein, denen als einziger Brotgeber das Militär übrigbleibt, da es ihnen die Ausbildung bezahlt. 
Wir stehen daher vor der Aufgabe die politischen Systeme und damit auch die Grundpfeiler der Finanz- und Wirtschaftswelt, wie auch des gesamten Bereiches der Exekutive und Sicherheit grundlegend zu reformieren und das ist in einer immer stärker werdenen globalen Verwicklung und Abhängigkeit nicht möglich. Eine Rückkehr zur staatlichen Souveränität und Selbstbestimmtheit und dazu gehört die eigenverantwortliche Führung von Staatshaushalt und Währung wird notwendig werden. Nur freie und eigenverantwortliche Menschen und Staaten sind dann auch in der Lage mit großem Verantwortungsbewusstsein den europäischen Gedanken zu pflegen - aber freiwillig auf Basis bilateraler Nachbarschaftverträge, die vom Volk mitgetragen werden ohne Zwang und Sanktionen dafür aber mit Ethik und guter Moral! Ein Europa der Gemeinsamkeit aber unter Beibehalt der Selbstbestimmtheit und auch der Unterschiedlichkeit der Völker.

Gebote und Verbote, Strafe und Sanktion sind altertümliche Herrschermethoden der Unterwerfung und der Versklavung die ausgedient haben. Eigenverantwortung übernehmen, unabhängig bleiben und dennoch dem Wohle der Gemeinschaft zu dienen, das ist die Qualitäten der Zukunft, die zu einem nachhaltigen Erfolg führen wird in einem Europa der Vielfalt, das einen Raum für individuelle, innovative und kreative Lösungen offen lässt.

Machtverzicht statt Machtstreben, dem Volk dienen, statt es zu beherrschen, das wird PolitikerInnen der Zukunft auszeichnen!
http://euaustrittvolksbegehren.blogspot.com/2011/01/european-union-is-over.html

2 Kommentare:

  1. Liebste Karin,
    Der Hinweis hierauf bringe ich in „Politiek en Cultuur“ am Sonntag oder Montag. Während dessen würdest Du wieder ausgezeichnet als „Bester Blog der Woche“ (heute)
    Liebevolle Umarmung und Segen,
    Deine Freundin
    Nadja
    <3

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  2. Oh, vielen lieben Dank liebste Nadja!
    Alles liebe
    Karin

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